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Terra Preta

„Terra Preta de Indío“

„Terra Preta“ ist portugiesisch und bedeutet „schwarze Erde“. Diese Erde entstand nicht auf natürliche Weise, sondern unter Einflussnahme des Menschen. Die im Amazonasbecken entdeckte „Terra Preta“ wird auf ein Alter von etwa 500 bis mehrere 1000 Jahren datiert. Ihr Ursprung geht auf die indigene Bevölkerung des Amazonasgebietes zurück, welche vermutlich Kompostmaterialien zusammen mit Holzkohle in die Regenwaldböden eingebracht hat, um diese für die Nahrungsmittelproduktion urbar zu machen.

Das Besondere an der auf diesem Wege erzeugten Schwarzerde ist, dass nahezu keine Umsetzung der organischen Masse durch Mikroorganismen stattfindet und somit der Kohlenstoff, sowie die meisten, nicht von der Vegetation aufgenommenen Nährstoffe, im Boden verbleiben. „Terra Preta“- Böden sind mit Phosphor und Kalzium aus Knochenresten und mit Kohlenstoff aus zerkleinerter Holzkohle angereichert, was zu einer enorm gesteigerten Fruchtbarkeit führt. Durch die hohen Nährstoffgehalte des Dauerhumus, sind die Böden - ohne jedwede zusätzliche Mineraldüngung - nachhaltig fruchtbar und zeichnen sich zudem durch eine hohe Pufferkapazitäten, gute Kationenaustauschfähigkeit, hohe Wasserhaltekapazität, sowie durch eine äußerst gute Wärmespeicherfähigkeit aus.

Zwar ist es technisch nicht möglich, die über Jahrhunderte entstandene Schwarzerde in kurzer Zeit nachzubauen, doch gibt es viel versprechende Ansätze mithilfe von Holzkohle, Böden nachhaltig aufzubessern. Ein mit Holzkohle angereicherter Boden wirkt sich positiv auf die Pflanzenernährung aus. Er bietet einen bevorzugten Lebensraum für Mikroorganismen und erhöht ihre Effizienz, steigert die Stickstoff- und Kaliumversorgung und reduziert gleichzeitig den Säuregehalt des Bodens, was die Löslichkeit von toxischem Aluminium einschränkt.

Nach Brandrodungen bleibt üblicherweise weniger als 2% Kohlenstoff als Holzkohle zurück. An Orten der Holzkohlegewinnung und ihrer Weiterverarbeitung, bleiben häufig Abfälle liegen, die für Bodenverbesserungsmaßnahmen einsetzbar sind. Ca. 4% Kohlenstoff des ursprünglichen Holzes könnten somit direkt in stabile organische Substanz eingelagert werden. Weitere, nicht irrelevante Mengen an Abfall, die sinnvoll für die Bodenverbesserung eingesetzt werden könnten, fallen beim Transport, bei der Zerteilung und beim Verkauf von Holzkohle an. Die in Kohlemeilern amazonischer Köhler untersuchte Umwandlungseffizienz von dem im Holz gespeicherten Kohlenstoff zu jenem in der späteren Holzkohle, liegt bei 42%.

Für die Herstellung dieser Erde werden Holzkohle, stark zerkleinertes Holz, Ton und Urin benötigt. Auf einer Kompostmiete kommt es durch Mikroben und Bodenfauna zur Umsetzung der organischen Masse und zum Aufbau eines stabilen und nährstoffreichen Substrates, das in den Boden eingemischt werden kann und sich positiv auf die Pflanzenernährung auswirkt.

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